MC – Mobility Community

Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist real und eine Hauptursache dafür ist die Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre. In Österreich ist der Verkehr der zweitgrößte Treibhausgasemittent und für rund 28% der gesamten CO₂-Emissionen im Land verantwortlich. Der österreichische Masterplan Mobilität sieht drei Strategien vor: Vermeiden, Verlagern und Verbessern. Überall dort, wo Verkehr nicht vermieden oder verlagert werden kann, geht es darum, ihn zu verbessern und dadurch einen Teil zur Dekarbonisierung zu leisten. Eine wichtige Rolle spielt hier der Umstieg auf Elektromobilität. Österreich ist prinzipiell für den Übergang zur E-Mobilität gut vorbereitet – jedoch gibt es Verbesserungspotential, um den Nutzern der E-Mobilität einen einfachen und problemlosen Umstieg zu ermöglichen. Aktuell gibt es einige Bedenken und Vorurteile gegenüber Elektromobilität (z.B. Reichweitenangst, hohe Kosten, etc.) und Benutzer von E-Fahrzeugen wünschen sich einfache und übersichtliche Möglichkeiten zum Laden ihres Fahrzeuges. Weiters kommt noch dazu, dass immer mehr private Haushalte eine Photovoltaikanlage besitzen, und gerne den selbst erzeugten Strom zum Laden des Fahrzeuges nutzen würden. Das Problem ist aber, dass die Fahrzeuge oft zu den Zeiten der Überproduktion (z.B. Mittagszeit) nicht zu Hause sind.

Das Projekt Mobility Community (MC) setzt genau hier an, indem es ein neuartiges “Elektromobilitäts-Sorglospaket” für den Individualverkehr bereitstellt. Das Ziel des Projekts ist es, einen solchen Mobilitätsdienst zu entwickeln, der einerseits den Nutzern einen unkomplizierten Umstieg in Richtung E-Mobilität ermöglicht und andererseits eine einwandfreie Versorgung mit (eigenem) Strom bietet, die unabhängig von den Wegen und Standorten des Fahrzeuges während des Tages ist. Umgesetzt wird dies durch den Aufbau einer Energiegemeinschaft bestehend aus Eigentümern von Elektrofahrzeugen (und/oder Photovoltaikanlagen) und einem Servicedienstleister, der für das Management und die Ladeinfrastruktur zuständig ist. Die Mitglieder des MC können ihre Autos zu Hause, an Standorten anderer EC-Mitglieder und an Ladestationen des Servicedienstleisters aufladen. Eine erfolgreiche Umsetzung der MC ermöglicht seinen Mitgliedern somit eine einfache, flexible, kostengünstige und nachhaltige Möglichkeit, ihre Fahrzeuge mit ihrem selbst erzeugten Strom aufzuladen.

Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, werden in diesem Projekt verschiedene Innovationen entwickelt, um eine solches Service etablieren zu können, wie z.B. die Optimierung des Betriebsgebiets (Definition von Gebiet und kritischer Masse), die Infrastrukturplanung (Dimensionen und mögliche Zwischenspeicherinfrastruktur), die Entwicklung eines Geschäftsmodells ( wirtschaftliche Aspekte und rechtliche Rahmenbedingungen) und das Lademanagement (die selbst erzeugte Energie im MC effizient nutzen). Die geplante Demonstrationsphase zeigt den Mehrwert der MC und bietet eine gute Gelegenheit, zu lernen, wie ein solches Konzept angepasst werden kann, um ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

 

Eckdaten Projektleitung:

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Dr Matthias Prandstetter 
Thematic Coordinator
E-Mail: matthias.prandtstetter@ait.ac.at

Projektpartner: 

E-Mobilitätszentrum 4u GmbH