Ausgangssituation
Mobilitätsstationen verknüpfen verschiedene Mobilitätsangebote an einem Ort und erleichtern es, ohne eigenen Pkw unterschiedlichste Mobilitätsbedürfnisse nachhaltig zu erfüllen. Es gibt, insbesondere auf internationaler Ebene, vielfältige Ansätze zur Gestaltung von Mobilitätsstationen. Fast allen ist gemeinsam, dass die Herstellung einer qualitativ hochwertigen Mobilitätsstation derzeit meist sehr kostenintensiv und unflexibel ist. Die Entscheidung z.B. einer Kommune oder eines Verkehrsunternehmens, eine Mobilitätsstation einzurichten bzw. zu betreiben, muss daher wohlüberlegt sein, da man sich für ein bestimmtes, vor allem bauliches Design entscheiden muss, das dann für viele Jahre fest oder kaum veränderbar betrieben wird. Verschärft wird das Problem durch die derzeit notwendige Beteiligung mehrerer unterschiedlicher Hersteller für jede einzelne standortspezifische Lösung, wodurch zusätzliche Kosten entstehen und die verschiedenen Bestandteile oft wenig integriert sind.
Ziel im Rahmen des Projekts ZeroFlex ist es, das Thema Mobilitätsstationen zu systematisieren und leistbar zu machen – sowohl auf der Ebene der einzelnen Mobilitätsstation als auch auf der Ebene einer Systeminnovation als integratives Gesamtangebot über alle Stationen hinweg. Die modulare Gestaltung der ZeroFlex-Stationen inkl. Kooperationssystem unter allen Betreibern ermöglicht eine optimale Anpassung an die jeweiligen regionalen Bedarfe und Potentiale und somit auch eine signifikante Verbesserung der Zugänglichkeit zum multimodalen Verkehrssystem.
ZeroFlex verfolgt darüber hinaus das Ziel, jede Station zu einem validen Business Case zu machen, da dies für eine rasche Verbreitung von Mobilitätsstationen essentiell ist – nur dann ist es für Kunden wie Kommunen, Unternehmen, Tourismus etc. interessant, in diese auf breiter Ebene zu investieren. ZeroFlex umfasst eine innovative Technologieentwicklung mit zeitnaher Umsetzungs- und Wertschöpfungsperspektive für Österreich, da alle zentralen Komponenten (einschließlich der Fahrzeuge) in Österreich produziert werden und aus einer Hand kommen.
ZeroFlex umfasst somit (1) die Gesamtkonzeption der modularen, hochflexiblen, qualitativ hochwertigen und kostengünstigen Mobilitätsstationen (ZeroFlex-Stationen), in denen in erster Linie elektrisch betriebene, einspurige Fahrzeuge angeboten werden. Energieautarkie mittels Photovoltaik und Speicherlösungen (alles aus eigener Produktion in Österreich) sind zentraler Bestandteil der Lösung, ebenso wie (2) die technische und organisatorische Entwicklung der Stationen bzw. des Gesamtsystems (ZeroFlex-System) i.S. einer Systeminnovation nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft und Kooperation, (3) einen breit angelegten Feldtest unter realen Bedingungen inklusive Monitoring und Evaluation (Stadt Klagenfurt und Flughafen Salzburg), (4) die Modellierung eines optimierten Systems als Summe aller ZeroFlex-Stationen hinsichtlich raumstruktureller und mobilitätsverhaltensbezogener Aspekte, (5) die Konzeption eines hoch flexiblen Geschäftsmodells (als Leasingmodell) und (6) die Modellierung der Klimawirkung (CO2-Bilanz) bzw. des realistisch möglichen Beitrags zur Klimaneutralität.
Projektleitung
netwiss OG
DI Dr. Alexander Neumann, MA MSc
alexander.neumann@netwiss.at
Projektpartner:innen
- Universität für Bodenkultur, Institut für Verkehrswesen
- RSA iSpace
- tbw research GesmbH
- RocknRolla
- LaserTec
- Hanreich Werbung
- Mo Point (Subcontructor)
- Urban Innovation Vienna (Subcontructor)