Ausgangssituation
Elektrofahrzeuge gewinnen zunehmend an Bedeutung. Im Sinne einer nachhaltigen Energiewende sind diese Entwicklungen grundsätzlich zu begrüßen, jedoch stellt die Elektromobilität unser Energiesystem auch vor neue Herausforderungen. Eine Lösung dafür stellt das geregelte Laden von Elektroautos dar. Vor allem in Verbindung mit der Möglichkeit das Elektroauto bidirektional zu be- und entladen (und das Elektroauto damit als Stromspeicher zu nutzen), können nicht nur unerwünschte Auswirkungen der Elektromobilität reduziert bzw. eliminiert werden, sondern – richtig eingesetzt – auch ein netz- und systemdienlicher Zusatznutzen für unser Energiesystem geschaffen werden. Während es in Deutschland und anderen Ländern bereits erste Umsetzungen bidirektionaler Ladesäulen gibt und damit erste Erfahrungen mit dieser zukunftsweisenden Technologie gewonnen werden, gibt es nach Wissensstand des Konsortiums in Österreich bisher noch keine bidirektionale Ladesäule in Betrieb.
Um das zu ändern, soll im geplanten Projekt einerseits die Machbarkeit netz- und systemdienlicher Lade- und Entladestrategien demonstriert werden, andererseits sollen die damit verbundenen Potenziale für unser zukünftiges Energiesystem sowohl in der Theorie als auch in der Praxis ermittelt werden. Dazu werden folgende Ziele verfolgt:
- Inbetriebnahme von zwei bidirektionalen Ladesäulen bei einem privaten Haushalt(Einfamilienhaus in OÖ mit 5 kWp PV, Nissan Leaf Elektroauto mit 40 kWh Batterie) sowie einem Gewerbebetrieb (Autohaus in OÖ mit 11 kWp PV, Nissan Leafs mit 30 bzw. 60 kWh Batterie)
- Ermittlung der energietechnischen und -wirtschaftlichen Potenziale bidirektionaler Ladesäulen bei Privathaushalten und Unternehmen sowie in Energiegemeinschaften in Theorie und Praxis
- Untersuchung der Netzrückwirkungen von bidirektionalen Ladesäulen um einen ordnungsgemäßen Netzbetrieb sicherzustellen
- Test der bidirektionalen Ladesäule im Labor sowie in zwei ausgewählten Testbeds unter realen Bedingungen um erstmalig praktische Erfahrungen und Erkenntnisse zum realen Betrieb sowie gemessene Parameter/Messwerte/Kenngrößen für die Simulation zu gewinnen
- Sicherstellung einer hohen Replizierbarkeit der Projektumsetzung sowie Verwertung der Projektergebnisse in Österreich
Projektleitung
Sticon e.U.
Wolfgang Stieger
kurtleonhartsberger@gmail.com
Projektpartner:innen
- Reisenbauer Solutions GmbH (P1) – RSO
- FH Technikum Wien (P2) – FHTW
- Kurt Leonhartsberger (P3) – KLE
- Gmeiner GmbH (P4) – GME