Ausgangssituation
Für alpine Regionen stellt die Mobilität eine enorme Herausforderung in punkto Klimaschutz dar. Wasserstoff-getriebene Busse und Lkw können hier ein Teil der Lösung sein.
H2-Alpin entwickelt anhand eines großangelegten interdisziplinären Demonstrationsprojektes Systemlösungen für die Mobilitätswende im alpinen Raum. Konkret geht es darum, Brennstoffzellen-Busse und -Lkw auf gebirgigen Straßen zu erproben. Dadurch sollen einerseits technische Erkenntnisse und Know-how in Bezug auf die Performance der Fahrzeuge gewonnen werden. Und zweitens geht es darum, Geschäftsmodelle und -ökosysteme für den Einsatz von Wasserstoff-Fahrzeugen zu entwickeln. Nicht zuletzt soll im Rahmen des Projekts die Infrastruktur aufgebaut werden, welche H2-Mobilität überhaupt erst ermöglicht.
Es gibt zwar schon urbane Pilotprojekte, in denen Brennstoffzellenfahrzeuge zur Anwendung kommen. Deren Ergebnisse lassen sich jedoch nicht auf den alpinen Raum übertragen. Dieser zeichnet sich u.a. aus durch Temperaturextreme, Schnee, kurvenreiche Bergstraßen sowie Transitpässe. H2-Alpin sammelt hier reale Daten zur Fahrverhalten, Wartung, Energieverbrauch etc.
Die fehlende Wirtschaftlichkeit ist die größte Hürde für den Umstieg auf wasserstoffbetriebene Mobilität. Die Beschaffung von Fahrzeugen ist für die Endanwender:innen schwer leistbar. H2-Alpin entwickelt und testet daher Beschaffungsplattformen für H2-betriebene Busse und Lkw. Der Tiroler Mobilitätskoordinator wird dies für den öffentlichen Personennahverkehr umsetzen, ein privates Unternehmen für den Güterlogistikbereich.
Um die grüne Wasserstoffversorgung auch im Schwerlastbereich sicherzustellen, müssen exakte Simulationsmodelle entwickelt werden, die alle relevanten Faktoren für eine schrittweise Umstellung auf die Null-Emissions-Mobilität abbilden. In der kleinstrukturierten, alpin- touristischen Region Tirol steht erneuerbare Energie hauptsächlich in Form eines Netzes von Wasserkraftwerken zur Verfügung. Jahreszeitliche Schwankungen im Energieangebot und im Wasserstoffbedarf sowie die Lage an einer der stärksten europäischen Transitrouten müssen zudem beachtet werden.
Der regionale Umsetzungsplan, der in Abstimmung mit Stakeholdern und unter Beachtung geltender und künftiger Normen entwickelt wird, soll helfen, sowohl den Wasserstoffproduzent:innen als auch den -anwender:innen Planungssicherheit für ihre Geschäftsmodelle zu geben. Mit den im Rahmen des Projekts H2-Alpin initiierten Maßnahmen soll die wasserstoffbasierte Mobilität in Tirol bereits bis Ende 2030 rund 17.700 T CO2 einsparen.
Projektleitung
Standortagentur Tirol GmbH
Markus Winkler
markus.winkler@standort-tirol.at
Projektpartner:innen
- FEN Research GmbH
- Gebrüder Weiss GmbH
- Innsbrucker Verkehrsbetriebe
- Jules Vernes GmbH
- Management Center Innsbruck
- Postbus AG
- Tiroler Wasserkraft AG
- Universität Innsbruck
- Verkehrsverbund Tirol GmbH
- Wirtschaftskammer Tirol
- Wasser Tirol – Dienstleistungs-GmbH
- Zillertaler Verkehrsbetriebe AG