Ausgangssituation
Um die angestrebte Reduzierung der Kohlendioxidemissionen zu erreichen, sind neue leichte Elektrofahrzeuge erforderlich. EMotion will die Lücke zwischen Elektro-Mopeds und Elektro-Motorrädern schließen, um Möglichkeiten für ein umweltfreundliches und kostenattraktives Pendeln zu ermöglichen. Erwartete Herausforderungen sind die Entwicklung von geeigneten leichten und energieeffizienten Komponenten für diese Fahrzeuge, die in einer Pilotphase getestet werden, um die Akzeptanz für zukünftige Anwendungen zu validieren. Darüber hinaus steht die innovative Gestaltung der Mensch-Maschine Schnittstelle im Fokus, um zielgruppenspezifisch das Nutzungserlebnis sowie die Gebrauchstauglichkeit zu optimieren, was helfen soll bisherige Nutzungshürden zu überwinden (bspw. die sog. Reichweitenangst). In einer Pilotphase wird das Konzept und dessen Akzeptanz ausgiebig getestet.
Die von der Europäischen Union angestrebte Verringerung der Kohlenstoffdioxidemissionen bis zum Jahr 2030 um 37,5 % für Neufahrzeuge erfordert alternative Mobilitätskonzepte, um die Lücke zwischen elektrischen Mopeds und Elektromotorrädern zu schließen. Bestehende Fahrzeuge im angestrebten Leistungsbereich zwischen 500 W und 11 kW (Leichtfahrzeug Klasse L1e-B bzw. L3e-A1) sind derzeit kostenmäßig nicht für eine Massenverbreitung und primär für urbane Anwendungen ausgelegt. Für eine emissionsrelevante Ausbreitung im ländlichen bzw. stadtnahen Bereich müssen Aspekte wie das Fahrverhalten bei schlechten Straßenbedingungen und Witterungsverhältnissen in der Entwicklung berücksichtigt werden. Das Projekt EMotion hat als Ziel, die bestehende Lücke zwischen elektrischen Mopeds und Motorrädern zu schließen und damit eine neue Möglichkeit für Berufspendler zu schaffen, den Arbeitsweg umweltschonend und kostengünstig zu bewältigen.
Herausforderungen bestehen dabei in der Entwicklung geeigneter Komponenten sowohl auf mechanischer als auch elektrischer Seite und im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion. In mechanischer Hinsicht besteht die Schwierigkeit in der Entwicklung von Leichtbaukomponenten, die einerseits wesentlich höheren Lasten als im Mopedbereich ausgesetzt sind und andererseits, zur Reichweitenmaximierung deutlich leichter als bei Motorrädern ausgeführt werden müssen. Dadurch soll eine maßgeblich Gewichtsreduktion zu vergleichbaren Elektrofahrzeugen erreicht werden.
Im elektrischen Bereich bestehen die wesentlichen Herausforderungen in der Entwicklung eines geeigneten, hocheffizienten und skalierbaren Antriebssystems inklusive der Entwicklung eines modular aufgebauten Batteriesystems, sowie der notwendigen Steuerungselektronik. Zur Entwicklungsunterstützung werden dabei sowohl in der mechanischen als auch in der elektrischen Entwicklung Simulationsmethoden eingesetzt, um unterschiedliche Konzepte vergleichend bewerten zu können und den zu Beginn identifizierten mechanischen, thermischen und elektromagnetischen Anforderungen gerecht zu werden.
Im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion werden innovative Bordinformations- und Interaktionskonzepte entwickelt, die über die herkömmliche schalter- und knopfbasierte Bedienung hinausgehen. Dies erfolgt hinsichtlich der Fahrer-Fahrzeug-Interaktion u.a. über funktionale Textilien. Bezüglich der dargebotenen Inhalte liegt ein besonderer Fokus darauf, Fahrern zielgruppenspezifisch Nachhaltigkeit und damit letztlich energieoptimiertes Fahren antrainieren zu können.
Um die aus EMotion abgeleiteten Fahrzeuge auch kostenmäßig attraktiv zu gestalten und damit die Basis für eine breite Marktakzeptanz zu schaffen werden während des Entwicklungsprozesses spätere Produktionsaspekte zur Serienfertigung miteingebunden. Die der Entwicklung nachgelagerte Pilotphase sowohl im urbanen als auch im ländlichen Bereich unter Berücksichtigung der existierenden Infrastruktur dient als Grundlage für eine Bewertung der realisierten Demonstratoren und deren innovativen Fahrer-Fahrzeug-Interaktionskonzept. Dieser Feldtest bildet in weiterer Folge die Basis für breite Akzeptanz zukünftiger abgeleiteter Fahrzeugapplikationen aus dieser Plattform.
Projektleitung
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Thomas Bäuml, Scientist
Kontakt: thomas.baeuml@ait.ac.at
Projektpartner:innen
- KTM Technologies GmbH
- KISKA GmbH
- KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH
- WIVW GmbH
- Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH
- FH OÖ Forschungs und Entwicklungs GmbH
- NUMERICA GmbH & Co KG
- TU Graz | BST
- Daxner & Merl GmbH
- Kobleder GmbH