Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Lange und erdrückende Hitzetage sind leider keine Seltenheit mehr. Die Auswirkungen der Klimakrise sind längst für alle Menschen spürbar. Vor allem die extreme Hitze im Sommer erfordert eine Kühlung von Gebäuden. Die dafür nötige Energie muss aus Erneuerbaren kommen und durch sinnvolle bauliche Maßnahmen ergänzt werden. Die vorliegende Studie zeigt, welche Maßnahmen langfristig sinnvoll sind.“
Klima- und Energiefonds-Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Die sommerliche Hitze nimmt stetig zu, beeinflusst unser Wohlbefinden und gefährdet potenziell unsere Gesundheit. Wir müssen jetzt handeln und unsere Gebäude und unser Energiesystem auf den steigenden Kühlbedarf vorbereiten – mit PV-Anlagen auf den Dächern, Bauteilaktivierung und Beschattung.“
Vier Szenarien: Entwicklung des Kühlbedarf bis 2050
Die Studie wurde durch das AIT – Austrian Institute of Technology, das Energieinstitut an der Johannes-Kepler-Universität Linz und das Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe an der Technischen Universität Wien erstellt. Das Forschungsteam hat anhand vorhandener Daten zur Gebäudekühlung, Klimadatensätzen und anhand eines österreichischen Gebäudebestandsmodells verschiedene Szenarien bzw. Untersuchungsfälle festgelegt, welche mehrere aus heutiger Sicht realistische Entwicklungspfade repräsentieren:
- Referenzszenario: Istzustand im Ausgangsjahr 2020
- Szenario „Hoch“: u.a. nur 40 % Abschirmung solarer Wärmeeinträge durch Verschattung, mäßige passive Kühlung mittels Nachtlüftung (Luftwechsel 0,5 h-1), höchste Ansprüche an den thermischen Komfort (maximale Raumtemperatur von 24°C)
- Szenario „Mittel“: u.a. mittlere Abschirmung solarer Wärmeeinträge durch Verschattung (50 %), gute passive Kühlung mittels Nachtlüftung (Luftwechsel 1,5 h-1), mittelhohe Ansprüche an den thermischen Komfort (maximale Raumtemperatur von 25°C)
- Szenario „Niedrig“: u.a. effektive Abschirmung solarer Wärmeeinträge durch Verschattung (80 %), effektive passive Kühlung mittels Nachtlüftung (Luftwechsel 2,5 h-1), moderatere Ansprüche an den thermischen Komfort (maximale Raumtemperatur von 26°C)
Das Ergebnis: Je nach Szenario und Gebäudekategorie variiert die Entwicklung des Kühlbedarfs stark und erhöht sich nur bei Gebäuden mit niedrigem Kühlbedarf nicht (siehe Abbildung).