Als wesentliche Aktionsfelder wurden „Energiewirtschaft“, „Industrie & Gewerbe“, „Haushalte“ und „Neue Player“ definiert und dazu zehn Zielbilder erarbeitet, die aus Sicht der 150 Expert:innen für das Gelingen der Energiewende am wesentlichsten sind. Das größte Potenzial wird im Bereich der Energiewirtschaft, konkret bei der direkten und indirekten Nutzung von Strom- und Wärmespeichern durch Energieversorger erkannt. Zum Einsatz kommen sollen dabei neben eigens errichteten großen Strom- und Wärmespeichern auch private und gewerbliche Speicher, etwa bei Energiegemeinschaften.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Energiewende ist ein wichtiger und erforderlicher Schritt für mehr Klimaschutz in Österreich. Keine Frage – es ist noch viel zu tun, um Österreich bis 2040 fossilfrei zu machen. Die Energiewende ist dabei vor allem eine Chance, die es zu nutzen gilt. Nur so können wir in Österreich und weltweit eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz einnehmen und österreichische Unternehmen zu Weltmarktführern bei Strom- und Wärmespeichern machen. Wo wir konkret ansetzen müssen, das zeigen uns die nun vorliegenden Ergebnisse der Speicherinitiative.“
In Bezug auf die Umsetzungsmaßnahmen setzten die Expert:innen auf eine ganzheitliche Betrachtung von Speichern: Um die Energiewende erfolgreich und langfristig umzusetzen brauche es u.a. entsprechende rechtlich bzw. regulatorische Rahmenbedingungen, neue Geschäftsmodelle, technologische Innovationen, und Bewusstseinsbildung bei allen gesellschaftlichen Akteuren.
Theresia Vogel und Ingmar Höbarth, die Geschäftsführer:innen des Klima- und Energiefonds: „Strom- und Wärmespeicher spielen eine zentrale Rolle bei der Energie- und Mobilitätswende. Als ‚Enabler‘ von Klimaschutzaktivitäten in Österreich zeigen wir durch unsere Speicherinitiative relevante Themen in diesem Bereich auf und gießen sie anschließend in konkrete Förderungen. Dabei haben wir stets das Gesamtsystem im Blick und betrachten (volks-) wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Technologiefolgen.“
Über die Speicherinitiative
Um den Status quo unterschiedlicher Speichertechnologien und -anwendungen zu dokumentieren, die Möglichkeiten einer nachhaltigen Integration ins Energiesystem zu identifizieren sowie potenziellen Marktteilnehmer:innen fundierte Informationen darüber bereitzustellen, startete der Klima- und Energiefonds 2015 die Speicherinitiative. Gemeinsam mit etwa 150 Expert:innen wurden damals knapp 100 konkrete Handlungsempfehlungen für Forschungs- und Umsetzungsaktivitäten erarbeitet und im „Abschlussbericht der Speicherinitiative Startphase“ zusammengefasst.
Basierend auf diesen bereits identifizierten Handlungsempfehlungen startete im Herbst 2019 die 2. Phase der Speicherinitiative. Dabei wurden aktuelle/geänderte Entwicklungen evaluiert, weiterentwickelt und geclustert. Der jetzt vorliegende Abschlussbericht umfasst 10 Zielbilder für den Einsatz von Energiespeichersystemen in Österreich für das Jahr 2030 und 10 konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Die Autor:innen des Berichts stammen von der Fachhochschule Technikum Wien und der Energy Changes Projektentwicklung GmbH.