Ihr Projekt „Paris-Vorderwald: Vier Wochen lang ausprobieren, was die Weltpolitik in Paris beschlossen hat“ wurde außerdem zum „Projekt des Jahres“ gekürt.
Auf dem E-Bike strampeln was das Zeug hält, bewusster einkaufen, möglichst saisonal, regional und vegetarisch kochen – 14 Haushalte aus der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) „Vorderwald“ im nördlichen Vorarlberg haben sich in Sachen Klimaschutz vier Wochen lang voll ins Zeug gelegt und konnten damit ihren ohnehin schon niedrigen CO2-Verbrauch deutlich weiter– nämlich um rund 20 Prozent – senken. Der Modellversuch zeigte, wie globale Klimaziele tatsächlich gelebt werden können. Die Resultate waren äußerst positiv. Begleitet wurden sie dabei von der Landschaftsökologin Monika Forster, die ob ihres großen Engagements vom Klima- und Energiefonds als KEM-Managerin des Jahres 2020 ausgezeichnet wird. Sie und ihr Projekt wurden in einem internen Voting von allen KEM-Manager*innen gewählt.
Monika Forster ist Klima- und Energie-Managerin des Jahres 2020!
Preisträgerin Monika Forster: „Ich freue mich über die Auszeichnung als KEM-Managerin des Jahres und hoffe, dass es viele Menschen unseren ‚Versuchspersonen‘ gleichtun. Das Projekt hat gezeigt, mit welch einfachen Mitteln man den individuellen CO2-Ausstoß senken kann, ohne die Lebensqualität zu verringern. Ein Problembereich beim Erreichen der Klimaziele bleibt die Mobilität, da es gerade im ländlichen Raum an umfassenden öffentlichen Alternativen zum eigenen Auto sowie an Fahrradwegen mangelt.“
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Jede und jeder kann zum Klimaschutz etwas aktiv beitragen. Monika Forsters Projekt in der Region Vorderwald zeigt uns eindrucksvoll, wie viel schon kleine Änderungen in unserem Alltag bewirken können. Diese Vorbildwirkung ist hochzuhalten und ich dadurch herzlich zur Auszeichnung gratulieren!“
Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Vorderwald hat sich in den vergangenen Jahren dank den Bemühungen von Monika Forster zu einem echten Frontrunner in Sachen Klimaschutz entwickelt: PV-Anlagen wurden installiert, Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt und zuletzt im Gewinner-Projekt der Lebensstil und das Alltagsverhalten von 14 Haushalten mit 64 Personen ganzheitlich betrachtet und zum Positiven verändert. So geht’s vorwärts!“
Über das Siegerprojekt
Im Rahmen des Projektes „Paris-Vorderwald: Vier Wochen lang ausprobieren, was die Weltpolitik in Paris beschlossen hat“, welches zum KEM-Projekt des Jahres 2020 gewählt wurde, haben 14 Haushalte aus 8 Gemeinden Maßnahmen zur CO2-Reduktion umgesetzt. Alle Teilhabenden konnten selbst entscheiden, wo sie den Hebel ansetzen möchten, ob bei Konsum, Mobilität, Ernährung, Strom oder Wärme/Gebäude. Ihren täglichen CO2-Verbrauch haben sie über die Smartphone-App „Ein guter Tag hat 100 Punkte“ aufgezeichnet, wobei 100 Punkte dem laut Pariser Klimazielen klimaverträglichen CO2-Ausstoß von 6,8 Kilogramm pro Tag und Person entsprechen. Insgesamt gelang es den 64 involvierten Personen innerhalb der vier Wochen des Experiments ihren bereits unterdurchschnittlichen Wert von 168 auf 138 zu senken. Der Durchschnittswert aller Österreicher*innen liegt derzeit bei 450 Punkten pro Tag.
Über Monika Forster
Die „KEM-Managerin des Jahres“ des Klima- und Energiefonds ist seit 2010 im Energieinstitut Vorarlberg tätig und als solche verantwortlich für die Klima- und Energie-Modellregion Vorderwald. Forster stammt ursprünglich aus Bayern und studierte an der TU München Landschaftsökologie. Nach dem Studium arbeitete sie in den Bereichen Regionalentwicklung, Naturschutz, Dorferneuerung und Tourismusmarketing.
Über das Förderprogramm „Klima- und Energie-Modellregionen“
In den 96 Klima- und Energie-Modellregionen (KEM) wird in 841 Gemeinden in ganz Österreich die Energie- und Mobilitätswende vorangetrieben. Ihr gemeinsames Ziel ist es, ihre Region zu 100 % mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Bislang sind 5100 konkrete Klimaschutzprojekte in Umsetzung. Sämtliche Maßnahmen dienen dazu, den Energieverbrauch zu senken, Erneuerbare Energie auszubauen und nachhaltige Mobilitätsmodelle einzuführen sowie Bewusstseinsbildung bei regionalen Akteur*innen zu betreiben. Damit wird der Klimaschutz in den Gemeinden forciert, der ländliche Raum gestärkt, nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen, regionale Wertschöpfung angekurbelt und ein positives Zukunftsbild an die Bevölkerung vermittelt.