15.03.2024 – Presseaussendung

Koordinierungsstelle zur Bekämpfung von Energiearmut vorgestellt

Ein gezeichnetes sehr belebtes, diverses Bild einer Parkanlage in einer Stadt. Viele Menschen, Wolken, Erneuerbare Energiequellen etc.

Erste Arbeitsschwerpunkte im Bereich Vernetzung und Bündelung von Informationen.

Im Energieeffizienzgesetz (EEffG) hat der Nationalrat die Errichtung einer staatlichen Koordinierungsstelle zur Bekämpfung von Energiearmut beschlossen. Die Koordinierungsstelle (kea) wurde im Klima- und Energiefonds eingerichtet und heute von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (BMK) im Rahmen eines Pressegesprächs öffentlich vorgestellt.

Weil Energiearmut ein Querschnittsthema ist, soll die neue Einrichtung unter anderem Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung von Energiearmut entwickeln sowie zu einer besseren Vernetzung aller daran beteiligten Stellen beitragen.

„Wir alle brauchen Energie zum Leben. Die Energieversorgung muss daher auch für alle leistbar sein. Das ist insbesondere für armutsgefährdete Haushalte leider oft nicht der Fall. Umso wichtiger ist es mir, von Energiearmut betroffene Menschen konsequent zu unterstützen und jene Akteur:innen zusammenzubringen, die dabei Verantwortung tragen. Von den Ländern über die Energiewirtschaft bis zu den Sozialpartnern. So können wir Energiearmut koordiniert bekämpfen“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den Auftrag der Koordinierungsstelle, die vorläufig mit einem Budget von einer Million Euro pro Jahr und drei Mitarbeiter:innen ausgestattet sein wird.

Erste Arbeitsschwerpunkte
Die Zahl der Menschen in Österreich, die es sich nicht leisten können ihre Wohnung warmzuhalten, ist durch die hohe Inflation im letzten Jahr gestiegen. Aktuell geben rund 9,3 Prozent der heimischen Haushalte an, dass Heizkosten für sie eine Herausforderung darstellen. Caroline Nwafor, Leiterin der kea, möchte das „bislang oft zu wenig beachtete“ Problem stärker ins Licht der Öffentlichkeit rücken, um diese Zahl zukünftig zu verringern und jeder Form der Energiearmut vorzubeugen. „Es braucht Unterstützung für alle. Geringverdienende haben es besonders schwer, von bestehenden Förderungen zur Umstellung auf klimafreundliche Energiequellen zu profitieren. Es ist somit eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, entsprechende Förderprogramme für ärmere Menschen vorzusehen und diesen einen einfacheren Zugang zu Unterstützungsleistungen wie dem Wohn- und Energieschirm oder Sauber Heizen für alle zu bieten“, so Nwafor.

Die Bekämpfung von Energiearmut ist eine interdisziplinäre Aufgabe, in deren Rahmen viele Handlungsfelder miteinander verknüpft werden müssen – vom Wohnbau über das Sozialsystem bis hin zur Energiepolitik. Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Bernd Vogl: „Die kea wird sich daher im ersten Jahr ihres Bestehens vor allem der Abstimmung und verstärkten Vernetzung unter anderem zwischen Gebietskörperschaften, Behörden, sozialen Organisationen und Energieversorgungsunternehmen widmen, um ein gemeinsames Verständnis und eine bundesweite Strategie zur Bekämpfung von Energiearmut zu entwickeln.“

Keine Energiewende ohne „Sicherheitsnetz gegen Energiearmut“
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die den Vorsitz der kea Kommission führt, betont in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung der Bekämpfung von Energiearmut im Kontext der Klimakrise: „Unter der Klimakrise leiden armutsbetroffene Menschen viel stärker. Darum müssen alle ihren Beitrag leisten, um ein gutes Sicherheitsnetz gegen Energiearmut aufzuspannen.“ Eine Förderaktion, die genau hier unterstützt, läuft seit Februar 2023 im Klima- und Energiefonds: „Energiesparen im Haushalt: Beratung und Gerätetausch“. Im Rahmen dieser Aktion werden bedarfsorientierte Energiesparberatungen für private, armutsbetroffene Haushalte durchgeführt sowie ineffiziente Elektrogroßgeräte gegen energieeffiziente Elektrogroßgeräte getauscht. Der Zugang zu der Förderung und die Anspruchsüberprüfung erfolgt in den Sozialberatungsstellen der Caritas und der Volkshilfe Wien. Bislang wurden mehr als 5000 Geräte in ganz Österreich getauscht. Mehr Informationen unter diesem Link und unter 05/17 76 300.

Über die kea
Die Koordinierungsstelle zur Bekämpfung von Energiearmut (kea) wurde als zentrale Anlauf- und Kompetenzstelle zum Thema Energiearmut gegründet. Im Klima- und Energiefonds angesiedelt, sorgt sie unter anderem für die Vernetzung aller Stakeholder:innen in diesem Bereich. Die Aufgaben der kea sind im §40(3) Energieeffizienzgesetz (EEffG) gesetzlich geregelt. Die Zahl der energiearmen Haushalte zu reduzieren sowie Maßnahmen zur Prävention von Energiearmut zu entwickeln, zählt zu den vorrangigen Zielen der kea. Ihr Team arbeitet gemeinsam mit Fachleuten daran, von Energiearmut Betroffenen den Zugang zu Informationen und Unterstützungsleistungen zu erleichtern. Weiterführende Informationen zu diesem Thema lassen sich auf der neuen Website der Koordinierungsstelle zur Bekämpfung von Energiearmut finden, die unter www.kea.gv.at abgerufen werden kann und in den nächsten Monaten schrittweise ausgebaut wird.

Pressekontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mag.a Katja Hoyer
Abteilungsleiterin, Pressesprecherin