Klima- und Energiefonds präsentiert regionale Analyse zu volkswirtschaftlichen Effekten der Klimastrategie in der Klima- und Energie-Modellregion Murtal
Konjunkturmotor Klimaschutz: Studie zeigt, wie das steirische Murtal profitiert
Österreich hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2040 soll das ganze Land klimaneutral werden. Damit verbunden sind massive Veränderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen – von der Energieversorgung, über den Verkehr bis hin zu Industrie und Tourismus. Unbestritten ist, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten hohe Investitionen notwendig sind, um die Klima- und Energiewende zu schaffen.
Welche volkswirtschaftlichen Auswirkungen gezielte Investitionen in den Klimaschutz auf Wirtschaft und Beschäftigung in den Regionen auslösen, zeigt eine aktuelle Studie am Beispiel der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Murau. Ein zentrales Ergebnis lautet: Investiert die Region nun konsequent in Klimaschutzmaßnahmen, entstehen bis 2040 rund 257 langfristige Arbeitsplätze und entstehen 16 Millionen Euro an Wertschöpfung jährlich.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Klimaschutz ist ein absoluter Job- und Wirtschaftsmotor – für ganz Österreich, in allen Bundesländern, so auch in der Steiermark. Mit nachhaltigen Investitionen setzen wir wichtige Konjunkturimpulse, von denen schließlich alle Menschen profitieren werden. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung können wir die angestrebte Klimaneutralität bis 2040 erreichen. Einmal mehr zeigt diese regionale Untersuchung, dass Investitionen in erneuerbare Energie nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich ein voller Gewinn sind.“
Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Aus unseren 105 Klima- und Energie-Modellregionen mit 950 teilnehmenden Gemeinden wissen wir: Die Begeisterung in den Regionen für das Thema Klimaschutz ist da. Gemeinsam mit der Bevölkerung können Wirtschaft und Behörden viele Hebel in Bewegung setzen. Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich, dass zahlreiche weitere Regionen auch in die Umsetzung gehen.“
Regionalanalyse KEM Murtal: Investitionen in den Klimaschutz heben regionale Wertschöpfung und schaffen Arbeitsplätze
In der 2021 durchgeführten Analyse wurden verschiedene Szenarien zur Umsetzung von Klimastrategien im Bezirk Murtal und ihren regionalen volkswirtschaftlichen Effekten untersucht. Die Ergebnisse:
Der Bezirk Murtal benötigt für eine klimafreundliche Zukunft und damit zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 Investitionen in klimaneutrale Technologien und Maßnahmen in der Höhe von 2,64 bis 2,75 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Szenario „Business as usual“, also ein weiter wie bisher ohne Investitionen in eine gute Zukunft, ist das ein Mehr von 886 bis 995 Millionen Euro an Investitionen.
Diesen Mehrinvestitionen stehen jedoch klar deutlichen Steigerungen bei der regionalen Wertschöpfung und neu geschaffene Arbeitsplätze gegenüber. So entstehen im Bezirk Murtal rund 31 Millionen Euro an Bruttoproduktion und 16 Millionen Euro an Wertschöpfung jährlich sowie rund 257 langfristige Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente). Damit können nachhaltige und damit langfristige Steigerungen der Wertschöpfung und der Beschäftigung um 1,6 % respektive 1,0 % gegenüber dem derzeitigen Ist-Stand im Murtal erreicht werden.
Klima- und Energie-Modellregion Murtal
Die KEM Murtal hat sich zum Ziel gesetzt mittelfristig klimaneutral zu werden. Dabei setzt die steirische Region mit 20 Gemeinden vor allem auf die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden, Prozessen und der Mobilität sowie die In-Wert-Setzung der reichlich verfügbaren, noch ungenutzten Potentiale an erneuerbaren Energien wie Biomasse, Solarenergie, Wind, Wasserkraft und industrielle Abwärme.
Wissenschaftliche Partner der Studie:
- Studienzentrum für internationale Analysen (STUDIA) – Projektleitung
- akaryon GmbH
- STRATECO OG
- Wind – Ingenieurbüro für Physik
- Energieagentur Obersteiermark GmbH (EAO)
- Regionalmanagement Obersteiermark West GmbH (ROW)