21.04.2020 – Presseaussendung

greenstart Kick-off: Die TOP-10 der klimaschonenden Business-Ideen starten jetzt durch!

Auf dem Bild sind mehrere Personen zu sehen, die in einem Innenhof stehen und zur Kamera schauen.

Der Klima- und Energiefonds bietet mit greenstart zehn Start-ups professionelle Begleitung bei der Weiter-entwicklung ihrer CO2-sparenden Geschäftsmodelle.

Fisch aus 3D-Produktion, wind- und wellenfeste Photovoltaikanlagen oder eine App für nachhaltiges Einkaufen: Das sind drei von zehn Geschäftsideen, die von einer Fachjury für den fünften Durchgang von greenstart (Start-up-Initiative des Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz) ausgewählt wurden. Die TOP-10 erhalten nun neben 6.000 Euro Startkapital auch Workshops, Coachings und ein Experten-Netzwerk zur Weiterentwicklung ihrer klimaschonenden Geschäftsmodelle.

Bundesministerin Leonore Gewessler: „Die Initiative greenstart unterstützt innovative Köpfe dabei, ihre Technologien und Dienstleistungen erfolgreich auf dem Markt zu etablieren und so zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Mit den aktuellen TOP-10 Business-Ideen zeigt sich die große Bandbreite an nachhaltigem und umweltschonendem Unternehmertum in Österreich – das ist ein Gewinn für Klima, Standort und Beschäftigung. Ich wünsche den Jungunternehmer*innen viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ideen.“

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Die neuen TOP-10 greenstarter wollen und können mit ihren innovativen Ideen und kreativen Lösungsansätzen zur Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes einen wichtigen Beitrag leisten. Darüber hinaus schaffen sie nachhaltige Jobs in Österreich. Wir freuen uns darauf, sie auf ihrem Weg zu begleiten.“

Digitaler Kick-off: Lernen Sie die TOP-10 online kennen
Die diesjährigen TOP-10 von greenstart haben sich im Rahmen von zwei Online-Kick-off „Roundtable Sessions“ erstmals offiziell präsentiert. Ihre Pitches und wie sie mit ihren Business-Ideen dem Klimawandel entgegenwirken möchten, gibt es online zum Nachsehen:

So geht es weiter
greenstart bietet den zehn ausgewählten Start-ups nun ein halbes Jahr lang Workshops, Coachings, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und ExpertInnen-Betreuung durch das Netzwerk des „Impact Hub Vienna“. Anschließend stellen sich die zehn Start-ups erneut der Fachjury – und der Öffentlichkeit, die mittels Online-Voting ihre Favoriten wählt. Im Herbst 2020 werden aus den TOP-10 jene drei Jungunternehmen präsentiert, die weitere 15.000 Euro Unterstützung für die Umsetzung ihres Business-Plans erhalten.

Die TOP-10 Business-Ideen greenstart 5

GemüseGepard (i.Gr.)
GemüseGepard entwickelt eine Internet-Plattform an der Schnittstelle zwischen Lebensmittelproduzent*innen, Lebensmittelindustrie und Gastronomiebetrieben. Auf dem digitalen Marktplatz können Landwirte Obst und Gemüse aus Überproduktion inserieren. Die Angebote werden anschließend anhand verschiedener Qualitätskriterien bewertet, Gastronom*innen zum Kauf angeboten und geliefert. Dadurch können Landwirte für verloren geglaubte Ware doch noch Gewinn erzielen und die Kund*innen erhalten die Ware unter dem Marktpreis. Zudem erhalten sie ein Zertifikat, aus dem Rückverfolgbarkeit und CO2-Abdruck hervorgehen.

„Lebensmittelverschwendung stellt ein Problem entlang der gesamten Versorgungskette dar. Mit unserer Online-Plattform bieten wir eine Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Gastronomie und geben Obst und Gemüse eine zweite Chance.“ Pia Spilauer und Fabian Otto, GemüseGepard (i.Gr.) aus Wien

Green Sentinel GmbH (i.Gr.)
Das neuartige RSR-Verfahren („Recovered Sludge Resources“) der Green Sentinel GmbH bereitet den Abfall „Klärschlamm“ vollständig zu werthaltigen Produkten auf. Weltweit einzigartig ist die Kombination aus Gewinnung eines gereinigten Biobrennstoffes aus dem organischen Anteil des Schlamms bei gleichzeitiger Rückgewinnung der enthaltenen Wertstoffe, wie z. B. Phosphor. Die Aufbereitung des Schlamms erfolgt entweder über stationäre Anlagen oder mittels mobilen Behandlungsanlagen direkt am Entstehungsort. Dadurch wird den Kläranlagen das gesamte Schlammhandling abgenommen, Entsorgungs-kosten eingespart und sichergestellt, künftige Pflichten z. B. zur Phosphor-Rückgewinnung bereits heute abzudecken.

„Klärschlamm ist zwar ein vergleichsweise unbekanntes Problem, verursacht jedoch enorme Kosten. Mit unserem weltweit einzigartigen Verfahren können diese enorm gesenkt und zugleich Rohstoffe rückgewonnen werden.“ Daniel Scheiböck-Ortner, Green Sentinel GmbH (i.Gr.) aus Oberösterreich

Hex GmbH
Hex bietet mit der Software-as-a-Service-Lösung „hex.drive“ ein System für die Buchung und den Betrieb von Mikro-Öffentlichen Verkehr („Mikro-ÖV“)-Flotten. Damit wird das Mobilitätsangebot in ländlichen Gebieten erhöht und auf individuelle Nachfrage reagiert. Die Hex-Algorithmen schaffen dabei aufgrund komplexer mathematischer Berechnungen Einsparungen, die sich neben einer Kostenreduktion insbesondere in einer verminderten CO2-Belastung sowie einem niedrigeren Energieverbrauch widerspiegeln. Dank diesem bedarfsorientierten Mobilitätsangebot können Buchungen in Echtzeit ressourcenoptimal und umweltverträglich durchgeführt werden.

„Insbesondere im ländlichen Raum passen die Bedürfnisse der Menschen häufig nicht mit dem vorhandenen Mobilitätsangebot zusammen. Indem wir Fahrten bündeln, eine höhere Service-Qualität sicherstellen und Standards etablieren, wollen wir den Mikro-Öffentlichen Verkehr verbessern und mehr Menschen dafür begeistern.“ Marissa Florian und Fabian Hungerländer, Hex GmbH aus Kärnten

Campfire Solutions
Um die Emissionen und Energiekosten der Industrie auf ein Minimum zu reduzieren, ohne dabei Einbußen in der Produktion in Kauf nehmen zu müssen, entwickelt Campfire Solutions das Softwaretool „KEEA“ (Knowledge-based Energy Efficiency Advisor). Mit Hilfe von Optimierungsalgorithmen und “knowledge graphs” werden Betriebsstrategien optimiert und effizienter gestaltet, ohne dass zusätzliche Hardware erforderlich ist. Die Cloud basierte Software profitiert dabei von fabriksübergreifendem Wissen. Anhand dieses Wissens und betrieblicher Informationen schlägt KEEA täglich verschiedene Produktionsalternativen vor, um angegebene Ziele zu erreichen. Zudem kann auch der vorangehende Fortschritt, z. B. ersparte Energiekosten oder CO2-Emissionen, überwacht werden.

„Verantwortung in puncto Umwelt und Energieverbrauch zu übernehmen ist essentiell – nicht nur persönlich, sondern auch auf Industrieebene. Mit Hilfe unseres Softwaretools KEEA wollen wir Produktionsprozesse in der Industrie energieeffizienter gestalten und deren CO2 Emissionen langfristig senken.“ Anna Pölzl und Benjamin Mörzinger, Campfire Solutions aus Wien

Legendary Vish (i.Gr.)
Legendary Vish hat sich auf die 3D-Produktion von pflanzenbasierten Fisch wie Lachsfilet oder Thunfisch fokussiert. Im Gegensatz zu untexturierten Konkurrenzprodukten (wie z. B. Fischstäbchen oder Thunfisch aus der Dose), wird es durch die Methode des 3D-Printings ermöglicht, die Konsistenz und das Aussehen von verschiedenen Fischarten detailgetreu nachzustellen. Legendary Vish gibt Fisch-Liebhaber*innen eine vegetarische Alternative und bedient zugleich den noch wenig entwickelten aber zukunftsträchtigen Markt von pflanzenbasierten Fischersatzprodukten. Die Verwendung von pflanzenbasierten Inhaltsstoffen erlaubt zudem eine deutlich klimaschonendere Produktion gegenüber der konventionellen Fischindustrie.

„Mit unserer neuartigen Food-Technology aus pflanzenbasierten Rohmaterialien in 3D-Produktion möchten wir eine Marktlücke schließen und in der Palette von Fleischersatzprodukten eine Alternative für Fischprodukte anbieten. Damit sprechen wir Konsument*innen an, die Fisch mögen, aber nicht auf die unnachhaltigen Produkte der industriellen Fischerei zurückgreifen möchten.“ Robin Simsa, Hakan Gürbüz und Theresa Rothenbücher, Legendary Vish (i.Gr.) aus Wien

Rebel Meat GmbH
Rebel Meat entwickelt regionale Bio-Fleischprodukte, die zu 100 % nach Fleisch schmecken, dazu aber nur 50 % Fleisch benötigen – der Rest sind hochwertige Pilze, Hirse und Gewürze. Gesundheits- und umweltbewusste Konsument*innen können so ihren Fleischkonsum reduzieren, ohne auf das Fleischerlebnis zu verzichten. Das Produkt wird aktuell an ausgewählte Gastronomiebetriebe vertrieben und soll in Zukunft auch über den Einzelhandel erhältlich sein. Zudem werden laufend neue fleischreduzierte Produkte entwickelt, um möglichst viele Fleischkategorien abzudecken und eine noch größere Konsument*innengruppe zu erreichen.

„Wir beschäftigen uns mit einem bekannten Problem: wir essen zu viel Fleisch. Um den Konsument*innen einen nachhaltigeren Fleischkonsum zu ermöglichen, entwickeln wir Bio-Produkte aus regionalem Fleisch und heimischen Pilzen – mit vollem Genuss, aber ohne Kompromiss. Damit fördern wir eine nachhaltige Reduktion des Fleischkonsums und sparen so Treibhausgase, Wasser und landwirtschaftliche Flächen ein.“ Philipp Stangl und Cornelia Habacher, Rebel Meat GmbH aus Wien

inoqo
Inoqo entwickelt eine mobile Applikation, die Konsument*innen in ihrem Einkaufsverhalten mehr Transparenz, Informationen und Guidance zu nachhaltigkeitsrelevanten Themen bietet. Auf Basis individuell definierter Werte und Prioritäten erhalten User*innen durch passives tracken ihrer Lebensmitteleinkäufe für sie relevante Nachhaltigkeitsinformationen, -warnungen und -empfehlungen. Außerdem werden Nutzer*innen über Gamification und gezieltes Ausspielen von Informationen zusätzlich motiviert, kontinuierlich noch nachhaltiger zu konsumieren. Dadurch soll nachhaltiges Einkaufsverhalten erleichtert und zugleich ein Wettbewerb für mehr Transparenz und nachhaltigere Produktionsbedingungen (oder -methoden) bei den Hersteller*innen entfacht werden.

„Konsument*innen wird es mit unserer App erleichtert, nachhaltiger und auf Basis ihrer gewählten Prioritäten einzukaufen. Aufgrund unseres Trackings der Einkäufe und der Bereitstellung von Hintergrundinformationen zu den Produkten stärken wir bei unseren User*innen das Bewusstsein, wie ihr nachhaltiger Konsum unmittelbaren Einfluss auf unseren Planeten hat und zeigen ihnen mögliche Handlungsoptionen auf.“ Markus Linder und Doris Wimmer, inoqo aus Wien

SolOcean GmbH
SolOcean hat mit „SolOcean Floater“ modulare wind- und wellenfeste Photovoltaikanlagen entwickelt, die in jedem Gewässer Energie erzeugen können. Die Anlagen verfügen über eine Glasbeschichtung, die die Anhaftung von Salzkristallen verhindert bzw. stark reduziert, wasserundurchlässig ist und halten aufgrund ihrer Konstruktion auch bis zu drei Meter hohen Wellen stand. Die horizontale Montage des PV-Elementes macht es zudem windsicher. Der „SolOcean Floater“ kann sowohl auf Salz- als auch auf Süßwasserflächen zur Energiegewinnung eingesetzt werden. Würde in Österreich nur ein Drittel aller Stau- und Speicherseen mit dem „SolOcean Floater“ belegt werden, könnte man damit 5 Gigawatt (GW) elektrische Leistung produzieren.

„Unsere patentierte schwimmende Photovoltaikanlage hat einen wesentlichen Vorteil im Vergleich zu konkurrierenden Produkten – aufgrund der wellen- und windfesten Beschaffenheit kann der SolOcean Floater auch in Salzwasser zum Einsatz kommen. Damit schaffen wir eine neuartige Möglichkeit Energie direkt auf dem Meer zu erzeugen und zu speichern.“ Gerold Guger, SolOcean GmbH aus Niederösterreich

Temprify Trading GmbH
temprify hat sich auf die Entwicklung von Mehrweg-Transportlösungen für temperatursensible Waren konzentriert. Die Kühltechnologie basiert auf dem Prinzip der natürlichen Konvektion und ermöglicht mit der „tempriBox“ das postalische Versenden von Tiefkühlware über einen Zeitraum von über 30 Stunden bei bis zu 50°C Außentemperatur, ohne dabei die Kühlkette zu unterbrechen. Sie ist damit eine sichere und kostengünstige Alternative zu einmalig verwendbarem Trockeneis und teuren aktiv gekühlten Transportflotten – vor allem im Bereich von Lieferservices für Lebensmittel.

„Mit unseren Transportbehältern wie z.B. der tempriBox haben wir die weltweit erste trockeneisfreie Mehrweg-Transportlösung entwickelt. Dadurch können auf Kundenseite bis zu 70 % der Kosten und zugleich CO2 Emissionen, welche durch Trockeneis entstehen, eingespart werden – dies hat einen positiven Effekt auf die Klimabilanz des Lebensmittel-Onlinehändlers.“ Moriz Lanzerstorfer und Nikolas Loidolt, Temprify Trading GmbH aus Wien

Traivelling e.U.
Traivelling ist das allererste konsequent klimafreundliche Bahnreisebüro und bietet eine Alternative zum Reisen per Flugzeug. Dabei werden vorab geschnürte Ticketpakete für Reisen in Europa bis nach Asien oder aber auf individuelle Anfrage hin angeboten. Als offizieller Vertriebspartner der ÖBB und der DB steht günstiges, verlässliches und einfaches Reisen im Fokus. Zudem wird die Entwicklung eines innovativen Buchungstools vorangetrieben, wodurch es der Branche erstmals möglich sein wird, internationale Zugreisen weitgehend automatisiert (fast) so einfach zu planen und zu buchen wie Flugreisen.

„Bisher waren Bahnreisen über mehrere Länder häufig zu komplex und nicht an die menschlichen Bedürfnisse angepasst. Wir verbinden Erlebnis, Umweltschutz und Effizienz: mit einem Sorglos-Ticket-Paket kümmern wir uns um kontinentübergreifende Bahnverbindungen und ermöglichen unseren Kund*innen gleich mehrere Länder auf ihrer Reise zu erleben.“ Matthias und Elias Bohun, Traivelling aus Wien

Pressekontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mag.a Katja Hoyer
Abteilungsleiterin, Pressesprecherin