Die Nachfrage nach einer emissionsfreien Ausstattung von Baustellen steigt – nicht zuletzt, weil es seit Ende des letzten Jahres eine Veränderung in den Vergaberichtlinien öffentlicher Auftraggeber gibt. Ökologische Vergabekriterien müssen bei öffentlichen Ausschreibungen nun stärker berücksichtigt werden. Im Rahmen des Projekts „maxE“, das den täglichen Energiebedarf von Groß- und Tagesbaustellen mit batterieelektrischen Fahrzeugen und Maschinen decken will, werden auf verschiedenen Baustellen in Oberösterreich und Wien in Zusammenarbeit mit der Firma Swietelsky derzeit mobile Stromtankstellen erprobt. Wie gut diese funktionieren und wie sie in das bestehende Stromnetz integriert werden können, ohne dabei unerwünschte Rückkoppelungen zu verursachen, wird gerade in einem umfangreichen Praxistest erhoben. Dabei zeigt sich, dass rund zwei Drittel der Emissionen mit dem derzeitigen Grad der verfügbaren Maschinen und Geräte eingespart werden können. Zwar bieten alle namhaften Baumaschinenhersteller jetzt auch elektrische Maschinen an, aber das Aufladen auf Tiefbau-Baustellen war bislang herausfordernd, da die Netzstabilität gewährleistet sein muss.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Elektrische Baumaschinen werden immer beliebter, da sie nicht nur wesentlich leiser arbeiten, sondern im Vergleich zu ihren fossilbetriebenen Gegenstücken umweltfreundlicher im Betrieb sind. Wenn es um die Erreichung der Klimaneutralität 2040 geht, ist die Elektrifizierung von Baustellen und der Umstieg auf E-Mobilität entscheidend.“
Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Bernd Vogl: „Eine geeignete Ladeinfrastruktur stellt für die Verbreitung von Zero Emission Technologien eine wesentliche Voraussetzung dar. Das Projekt ‚maxE‘, das von uns gefördert wurde, zielt darauf ab, eine Lösung für emissionsfrei betriebene große Baustellen zu entwickeln. Dabei wird der Einsatz von elektrisch betriebenen Baufahrzeugen demonstriert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auch anderen zugutekommen und zur Förderung emissionsfreier Mobilität beitragen.“
Sehr zufrieden zeigte sich Stefan Gaigg, Geschäftsführer von MIBA Battery Systems, mit der Glättung der Lastspitzen auf das Stromnetz: „Wir haben bewiesen, dass wir mit ergänzenden mobilen Ladesystemen die Anschlussleistungen für Baustellen deutlich senken können und es dennoch zu keinen unerwünschten Rückkoppelungen in das Netz mehr kommt“.
„Es kommt zu Anpassungen der Baustellenprozesse. Für die breite Umsetzung ist es wichtig, dass erkennbare positive Effekte immer Hand in Hand mit zumindest gleichbleibender Produktivität und ökonomischen Vorteilen gehen. Bei mittleren und großen Baugeräten werden wir eine weitere Differenzierung von Energieträgern sehen. Neben Elektrogeräten werden alternative Kraftstoffe und Wasserstoff an Bedeutung gewinnen“, so Leopold Winkler, Innovationsleiter bei Swietelsky. Das oberösterreichische Bauunternehmen sieht seit dem Inkrafttreten der RVS-Richtlinien jedenfalls eine gestiegene Nachfrage nach einer emissionsfreien Ausstattung von Baustellen. CEO Peter Krammer: „Der nachhaltige Baustellenbetrieb muss ganzheitlich gedacht werden. Forschungsprojekte wie ‚maxE‘ mit Geräteherstellern und Branchenvertreter:innen helfen uns, neue und umweltfreundlichere Energieträger auf die Baustelle zu bringen.“