Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Energiewende ist ein besonders wichtiger Beitrag für mehr Klimaschutz. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz haben wir heuer die dafür notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Bei der Umsetzung zählen wir stark auf die Kooperation mit den Regionen. Einmal mehr zeigt diese regionale Untersuchung, dass Investitionen in erneuerbare Energie nicht nur ökologisch, sondern auch volkswirtschaftlich ein voller Gewinn sind.“
Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Ingmar Höbarth: „Aus unseren 105 Klima- und Energie-Modellregionen mit 950 teilnehmenden Gemeinden wissen wir: Die Begeisterung in den Regionen für das Thema erneuerbare Energie ist da. Die Pinzgauer zeigen nun ganz konkret, wie der regionale Weg in die Klimaneutralität aussehen kann und dienen damit als Vorbild für andere Regionen.“
Regionalanalyse Pinzgau
Die Studie unter der Leitung des AIT – Austrian Institute of Technology untersucht, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen, um bis 2040 100% erneuerbare Energie im Pinzgau zu erreichen. Neben den Themen Wärme- und Stromversorgung wurden auch Wege zur Minimierung der Mobilitätsemissionen untersucht. Als Methode wurde ein Bottom-up-Ansatz gewählt. Das heißt, die Stakeholder aus der Region wurden bei der Identifikation von Herausforderungen und Chancen eingebunden. Anschließend wurden verschiedene Szenarien entwickelt. Die Ergebnisse:
- 100 % regionale und erneuerbare Energie bis 2040 ist möglich!
- Die Positionierung des Pinzgaus als von Energieimporten unabhängige Tourismusdestination erfordert eine großflächige Umstellung auf Wärmepumpen und Elektromobilität sowie eine bessere Nutzung der lokalen (Klein-)Wasserkraft-, PV- und Windkraft-Potentiale.
- Trotz höherer Investitionskosten ergeben sich Nettoeinsparungen von ca. 500 Euro pro Einwohner:in und Jahr – vor allem aufgrund geringerer Energiekosten im Mobilitätsbereich.
- Gleichzeitig betonen regionale Stakeholder, dass die Akzeptanz bezüglich der Verträglichkeit erneuerbarer Erzeugungsanlagen mit dem Landschaftsbild zu erhöhen ist sowie politische Rahmenbedingungen (vor allem ein besseres Zusammenspiel der Landes- und der Bundesebene sowie schnellere Genehmigungsprozesse) anzupassen sind.
Nähere Informationen
Das Projekt „100% erneuerbarer Pinzgau“ unter Leitung des AIT-Austrian Institute of Technology vereint Partner aus unterschiedlichen Bereichen wie Forschung, Gemeinden, Planung und Industrie. Beteiligt waren die mitPlan GmbH und die Salzburg AG. Folgende Klima- und Energie Modellregionen sind Teil der Studie: KEM Nationalparkregion-Oberpinzgau Energiereich, KEM Nachhaltiges Saalachtal und die KEM Tourismus – Zell am See-Kaprun.
Die Ergebnisse der Studie sind hier abrufbar: https://www.klimaundenergiemodellregionen.at/ausgewaehlte-projekte/leitprojekte/100-region-erneuerbarer-pinzgau/