Mustersanierung: Schulungszentrum der Installateure in Voitsberg wird österreichisches Vorzeigeprojekt

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Pressetext

Klima- und Energiefonds fördert umfassende thermische Sanierung – Plusenergiehaus entsteht

 

 

Nach einer umfassenden thermischen Sanierung erzeugt das Büro- und Schulungszentrum der Leistungsgruppe von Installateuren HandelsgmbH (LSI) mehr Energie als es verbraucht – und das aus umweltfreundlichen Ressourcen. Strom- und Heizkosten gehören für das Zentrum der LSI Installateure damit bald der Vergangenheit an. Heute, Freitag, wird das Gebäude feierlich eröffnet.

(Voitsberg/Steiermark, 17. Oktober 2014) Das frisch sanierte Büro- und Schulungszentrum war einst ein Zielpunkt Verkaufsgebäude – gebaut in den 90er Jahren – und entspricht nun, nach der Sanierung, dem silbernen klima:aktiv-Qualitätsstandard des Ministeriums für ein lebenswertes Österreich (BMLFUW). Das Gebäude setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. „Mit einer Solaranlage, zwei Photovoltaikanlagen inklusive Speicherbatterie, einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer neuen Dämmung sorgen wir zukünftig für ein Plusergebnis an Energie. Heiz- und Stromkosten gehören damit der Vergangenheit an“, ist LSI-Geschäftsführer Herbert Reisinger stolz. „Wir wollen mit unserem Bau, der ein Schritt in Richtung Energieautarkie ist, einen Nachahmeffekt auslösen“, so Reisinger weiter. Unterstützt wurde die Sanierung vom Klima- und Energiefonds im Rahmen des Förderprogrammes „Mustersanierung“ mit insgesamt 240.000 Euro. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds:

„Nachhaltiger Klimaschutz und der Weg zur Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien führt vor allem auch über den Gebäudesektor. Denn Gebäude sind für einen wesentlichen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. In Voitsberg zeigen wir, dass extrem hohe Sanierungsstandards schon heute erreicht werden können und sich diese Maßnahmen auch wirtschaftlich rentieren. Wir geben mit derartigen Projekten wichtige Impulse und setzen mit dem Förderproramm auf eine starke Multiplikatorwirkung.“

Heizen ohne Kosten

Die Grazer Energieagentur entwickelte das für das Gebäude optimale Zusammenspiel der einzelnen Energieeffizienz-Technologien. Die veraltete Haustechnik wurde gänzlich auf erneuerbare Energie umgestellt: 72 m² Solarkollektoren und ein 10.000-Liter-Pufferspeicher sorgen dafür, dass rund 70 Prozent des Heizbedarfes mit Sonnenenergie abgedeckt werden können. Unterstützt wird die solare Heizung von einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Der Strom für den Betrieb kommt von den beiden hauseigenen Photovoltaikanlagen. Mit insgesamt 22,5 kWp fangen sie genug Sonnenenergie ein, um damit nicht nur die Wärmepumpe, sondern auch alle elektrischen Geräte und das Licht zu betreiben. Mit der Umstellung auf LED-Beleuchtung können im Vergleich zum unsanierten Gebäude über 12.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr gespart werden. Ein Teil des überschüssigen Stromes wird in einer Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie gespeichert. So ist das Büro auch nachts unabhängig von fossilen Energieträgern. Für weiteren Komfort sorgen einzeln regulierbare Lüftungsgeräte mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von rund 90 Prozent.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

LSI mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Der LSI Leistungsgruppe, die vor 38 Jahren in der Steiermark gegründet wurde, gehören über 60 Installationsbetriebe in ganz Österreich an. „Gemeinsame Einkäufe und somit niedrige Preise für unsere Kunden sowie die Bündelung von Know-how stehen im Vordergrund“, erklärt Reisinger. „Mit dem neuen Büro- und Schulungszentrum in Voitsberg wurde ein Projekt realisiert, an dem wir zeigen konnten, dass man auch ältere Gebäude fit für die Zukunft machen kann – und zwar energetisch genauso wie in Bezug auf den Komfort.“

Der Klima- und Energiefonds und sein Förderprogramm „Mustersanierung“

Das Programm „Mustersanierung“ des Klima- und Energiefonds bereitet das Feld auf für eine möglichst rasche Verbreitung hoher Sanierungs-Standards mit Hilfe von Vorzeigeprojekten aus der Praxis. Langfristiges Ziel des Förderprogrammes ist es, die CO2-Emissionen im Gebäudesektor zu minimieren. Im Rahmen des Programmes werden umfassende Sanierungsprojekte von betrieblich genutzten und öffentlichen Gebäuden gefördert. Die Sanierungen zeigen, wie durch einen klugen Mix aus innovativer Wärmedämmung, aus Energieeffizienzmaßnahmen und der Integration Erneuerbarer Energien das Haus zu einem Kraftwerk wird, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Diese Best-Practice Beispiele des Klima- und Energiefonds für umfassende Sanierungen zeigen, welche Möglichkeiten schon heute Realität sind und legen Sanierungsstandards für die Zukunft fest.

Seit 2009 beweisen über 57 Projekte eindrücklich, dass durch die Mustersanierungen nicht nur Komfortsteigerungen und ökologische Vorteile erzielt werden können. Für Unternehmen bedeutet die Minimierung der Energiekosten eine Unabhängigkeit von Energiepreiserhöhungen und eine langfristige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

In der Steiermark wurden bereits 18 Mustersanierungs-Projekte mit 3,3 Mio. € an Fördermitteln unterstützt, die 9,2 Mio. € an Investitionskosten hervorgerufen haben.

Detaillierte Informationen zum Förderprogramm und den österreichweit 57 initiierten Sanierungen finden Sie unter www.mustersanierung.at