Der Tausch von Heizsystemen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Klimaneutralität. Doch für eine fossilfreie Zukunft wird eine umfassend gedachte integrierte Wärmeversorgung nötig sein. Der Klima- und Energiefonds fördert daher entsprechende Projekte mit einer eigenen Initiative.
Der Befund ist klar: Eine nachhaltige Transformation der Wärmeerzeugung in Österreich wird mehr umfassen müssen als die Umstellung der Heizsysteme von fossil auf erneuerbar. Obwohl dieser Schritt natürlich dringend nötig ist: Schließlich ist Wärmeerzeugung für rund die Hälfte des österreichischen Endenergieverbrauchs verantwortlich, die dafür verwendeten Energieträger stammen nach wie vor zu zwei Dritteln aus fossilen Quellen, vorrangig Gas und Öl.
Eine intelligente Wärmewende kann allerdings erst im Zusammenspiel von Heizungstausch mit anderen Maßnahmen funktionieren. In Zukunft wird daher die Umgestaltung der Wärme- und Kälteversorgung mit einer Sanierung der Bestandsgebäude kombiniert werden müssen, die nicht nur klimafreundlich ist, sondern auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt.
Nachhaltige Ansätze auf Quartiersebene
Dazu gehören unter anderem: Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft, Klimawandelanpassung und nachhaltige Infrastruktur, Integration und soziale Gerechtigkeit. Statt einzelne Gebäude isoliert zu betrachten, werden in Zukunft auch nachhaltige Ansätze auf Quartiersebene in den Fokus rücken.
Um diese Entwicklungen voranzutreiben, hat der Klima- und Energiefonds die Förderinitiative “Leuchttürme der Wärmewende” gestartet. Unterstützt werden dabei Projekte, die innovative und replizierbare Lösungen zur Wärmewende entwickeln und demonstrieren. Zielgruppe sind Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Gebietskörperschaften sowie Vereine und konfessionelle Einrichtungen.
Leuchttürme der Wärmewende – das Programm
Die Initiative fördert unterschiedliche Schwerpunkte. Im ersten Ausschreibungsschwerpunkt ist ein Innovationslabor vorgesehen, das Aktivitäten der Wärmewende bündelt und als Multiplikator fungieren soll. Im zweiten Ausschreibungsschwerpunkt wird auch die Vorbereitung von innovativen integrierten Projekten unterstützt. Im Kern der Ausschreibung, dem dritten Ausschreibungsschwerpunkt mit dem größten Fördervolumen, können innovative Demonstrations- und Umsetzungsprojekte eingereicht werden, darunter:
- Modul A: Sanieren und Bauen von Gebäuden und Quartieren
Gefördert werden sowohl die Sanierung von betrieblichen und kommunalen Einzelprojekten, die davor durch die Förderung „Mustersanierung“ unterstützt wurden, als auch großvolumige Gebäude und Quartiere inklusive bestandsverträglicher Nachverdichtung. Das kann auch in Kombination mit dem Modul Wärme- und Kälteversorgung umgesetzt werden.
- Modul B: Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden und Quartieren
Ob zentrale oder dezentrale Lösungen – es sollen technische Innovationen wie die Kopplung verschiedener Technologien und Sektoren (Gebäude, Industrie, Gewerbe) ermöglicht werden. Aber auch die Herausforderungen im Planungsprozess wie rechtliche oder finanzielle Fragestellungen finden hier Berücksichtigung.
- Modul C: Dekarbonisierung der Fernwärmenetze
Bei diesem Modul sollen fossile Wärmeerzeugungsanlagen durch erneuerbare ersetzt werden. Der Auswahlprozess wird in einem kompetitiven Verfahren durchgeführt. Das bedeutet, dass die eingereichten Projekte nach Euro pro eingesparter Tonne Treibhausgas (CO2-Äquivalent) gereiht gefördert werden.
Wärmewende als Chance
Die Förderinitiative „Leuchttürme der Energiewende“ ist ein wichtiger Schritt, um Österreich von fossiler auf erneuerbare Wärme umzustellen und die Sanierungsrate zu steigern. Denn die Wärmewende ist mehr als nur eine technische Herausforderung – sie ist auch eine Chance, Klimaschutz mit nachhaltigen, sozialen und ökologischen Aspekten zu verbinden.
Dotiert ist die Förderinitiative mit 45 Millionen Euro aus den Mitteln des Klimaschutzministeriums. Direkt zur Initiative „Leuchttürme der Wärmewende“ geht es über diesen Link.