Hohe Energiekosten treffen schon heute jene besonders stark, die wegen ihrer Wohn- und Einkommenssituation nicht auf energieeffiziente und klimafreundliche Energie umsteigen können. Um diese Herausforderung zu meistern, ist eine Reihe von Maßnahmen nötig.
Laut aktuellen Angaben der Statistik Austria können rund neun Prozent der österreichischen Haushalte ihre Wohnung nicht angemessen warmhalten. Dieser mangelnde Zugang zu Energie kann in weiterer Folge zu gesundheitlichen Problemen und sozialer Ausgrenzung führen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, oft liegt es an einer Kombination aus ungünstigen Wohn- und Heizbedingungen verbunden mit geringem Einkommen.
Um in Zukunft der Energiearmut besser vorbeugen zu können, bereitet die Bundesregierung derzeit den Beschluss des Energiearmuts-Definitions-Gesetzes vor, das die Identifizierung von gefährdeten Haushalten und ihre Unterstützung verbessern soll.
Bereits in dem 2023 verabschiedeten adaptierten Energieeffizienzgesetz wurde die Errichtung einer Koordinierungsstelle zur Bekämpfung von Energiearmut (kea) beschlossen, die im Klima- und Energiefonds angesiedelt ist.
Die Koordinationsstelle bringt Akteur:innen aus den Bereichen Energie, Klimaschutz, Wohnen und Soziales zusammen, um der Energiearmut entgegenzuwirken. Sie stellt überdies relevante Informationen zum Thema bereit und bietet eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteur:innen aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Dazu hat sie auch ein interdisziplinäres Forum ins Leben gerufen.
Eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Energiearmut spielen überdies Förderprogramme, denn Menschen mit geringem Einkommen haben oft nicht die Möglichkeit, in erneuerbare Energie oder effiziente Geräte zu investieren. Das Programm „Energiesparen im Haushalt: Beratung und Gerätetausch“ des Klima- und Energiefonds unterstützt armutsgefährdete Haushalte mit einer kostenlosen Energiesparberatung und dem kostenlosen Austausch von alten oder defekten Geräten. Auf der Website der kea finden sich Informationen zu weiteren Maßnahmen gegen Energiearmut sowie praktische Hinweise für Betroffene. Sie sind in mehreren Sprachen verfasst, um eine möglichst breite Zugänglichkeit zu gewährleisten.