30.08.2024 – Newsletter-Beiträge

Der Nationale Hitzeschutzplan Österreichs

Eine Person mit Hut vor freiem Himmel blickt in Richtung Sonne und versucht sich mit der Hand vor der Sonne abzuschirmen.

Hitzewellen haben in den letzten Jahren in Österreich sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Dauer und Intensität zugenommen. Diese Entwicklung wird sich absehbar auch künftig noch verstärken. Um die Bevölkerung besser vor den gesundheitlichen Risiken durch extreme Hitze zu schützen, hat die österreichische Bundesregierung den Nationalen Hitzeschutzplan ins Leben gerufen.

Österreich verstärkt den Hitzeschutz: Nationaler Hitzeschutzplan 2024

Mit der globalen Erderwärmung nehmen die Häufigkeit, Dauer und Intensität von Hitzewellen auch in Österreich zu. Die gesundheitlichen Folgen für die Bevölkerung allgemein und insbesondere für Risikogruppen können gravierend sein. Um den wachsenden Herausforderungen durch Hitzeperioden wirksam zu begegnen und die in Österreich lebende Bevölkerung bestmöglich vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu schützen, hat die österreichische Bundesregierung im Jahr 2017 den Nationalen Hitzeschutzplan verabschiedet, welcher nun im Juni 2024 aktualisiert wurde. Darin sind unterschiedliche Maßnahmen beschrieben, die auf Bundesebene in Kooperation mit den Bundesländern und der GeoSphere Austria im Fall von Hitze unternommen werden. Dadurch wird ein Rahmen für zusätzliche Schritte auf Länderebene sowie auf regionaler und lokaler Ebene geschaffen.

Kernpunkte des Hitzeschutzplans

Der aktualisierte Hitzeschutzplan basiert auf den Empfehlungen der WHO und umfasst strategische Maßnahmen auf Bundes- und in weiterer Folge auf Landes- und Gemeindeebene. Ziel ist es, den Schutz der Bevölkerung vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu gewährleisten und auf allen Ebenen der Verwaltung sowie unter Akteur:innen des Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesens eine koordinierte Vorgehensweise zu etablieren. Im Fokus der Betrachtung stehen dabei:

  • Beobachtung und Frühwarnung – Nationales Hitzewarnsystem:
    Ein zentrales Element des Plans ist das nationale Hitzewarnsystem der GeoSphere Austria. Dieses beobachtet und modelliert auf Basis unterschiedlicher meteorologischer und physiologischer Parameter die thermische Belastung der Bevölkerung. Anhand einer vierstufigen Warnskala werden die Gefährdung durch Hitze eingestuft und ggf. Warnungen auf Bezirksebene ausgegeben. Das Hitzewarnsystem ermöglicht so eine genaue Vorhersage von Hitzewellen und eine rechtzeitige Information der Behörden und Verwaltung bzw. der Bevölkerung.
  • Information und Kommunikation:
    Die Informations- und Kommunikationskette sowie die einzelnen Rollen von der GeoSphere Austria als warnende Einrichtung über das für Gesundheit verantwortliche Ministerium sowie die zuständigen Behörden und Verwaltungsapparate der Bundesländer und nachgereihter Einrichtungen wie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) oder der Arbeitsgruppe Hitze sind genau definiert und festgelegt. Der Informationsfluss von der Warnung hin zur Bevölkerung ist so über verschiedene Kanäle über Webseiten, Rundfunk, E-Mailverteiler oder der Einrichtung eines Hitzetelefons gewährleistet.
  • Hitzeschutz für besonders gefährdete Gruppen:
    Erhöhte Aufmerksamkeit widmet der Nationale Hitzeschutzplan jenen Personengruppen, die besonders gefährdet sind. Das sind unter anderem ältere Menschen, Babys und Kleinkinder, Schwangere oder Personen mit Vorerkrankungen, aber auch sozial benachteiligte Menschen und exponierte Arbeitskräfte wie etwa Baustellenarbeiter:innen. Neben mittel- und langfristigen Empfehlungen sind für den Akutfall Maßnahmen auf lokaler und regionaler Ebene für jede der vier Warnstufen beschrieben.
  • Hitzeschutz in Gesundheitseinrichtungen und Sozialorganisationen:
    Der Nationale Hitzeschutzplan soll auch Gesundheits- und Sozialeinrichtungen bei der Erstellung und Implementierung von eigenen Hitzeschutzplänen unterstützen, um in Zeiten extremer Hitze deren Angebote und Leistungen aufrecht erhalten bzw. optimal anpassen zu können. Die Empfehlungen richten sich ebenfalls nach den Warnstufen und reichen von der Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung des Personals bis hin zu Maßnahmen zum Schutz von Patient:innen bzw. von gefährdeten Personen.
  • Monitoring der gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze:
    Die erfolgreiche Entwicklung bzw. Weiterentwicklung, Umsetzung und Evaluierung von Maßnahmen erfordern eine standardisierte Erfassung der gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze anhand kontinuierlich und systematisch erhobener, analysierter und interpretierter Daten. Diese beobachteten Indikatoren basieren auf der statistischen Auswertung und Analyse von meteorologisch-klimatologischen Messwerten und verzeichneter hitzebedingter Krankheits- und Sterbefälle.

Weitere Informationen zum Nationalen Hitzeschutzplan finden Sie auf der offiziellen Website des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unter folgendem Link.

 

Autor: Peter Waltl, Umweltbundesamt GmbH

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