12.03.2024 – Newsletter-Beiträge – #01/2024

Aktionsplan für mehr grüne Fachkräfte

Junge Wartungstechnikerin bei der Arbeit in einer Windkraftanlage bei Sonnenuntergang.

Gelingt es nicht, ausreichend geeignetes Personal zu finden und auszubilden, droht die Klima- und Energiewende in Österreich zu scheitern. Der Just-Transition-Aktionsplan des Klimaschutzministeriums, an dem sich der Klima- und Energiefonds beteiligt, soll dem entgegenwirken. Auch im Förderprogramm Klimaschulen soll das Augenmerk verstärkt auf den Fachkräftemangel und die Möglichkeiten zu seiner Bewältigung gelegt werden.

Der Befund ist eindeutig: Der Fachkräftemangel in Österreich gefährdet auch die Energiewende. Von 98 Mangelberufen, also Berufen, für die nicht genug qualifiziertes Personal zur Verfügung steht, sind 23 klimarelevant. Grundlage für diese Einschätzung ist die Fachkräfteverordnung, die einmal pro Jahr vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft erstellt wird. Allein in der Energiewirtschaft fehlen derzeit bis zu 2.000 Fachkräfte. In der breiter definierten Elektrotechnikbranche sind bis zu 13.800 Stellen offen, wie aus einer aktuellen Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts hervorgeht. Damit bleibt jede vierte Stelle unbesetzt. Der demographische Wandel verschärft den Trend zusätzlich.

Um den Herausforderungen der Klima- und Energiewende gerecht zu werden, braucht Österreich aber dringend mehr Menschen, die in Green Jobs arbeiten – in bereits bestehenden ebenso wie in neuen, die gerade entstehen und noch in großer Zahl entstehen werden. Diese Jobs sind bei der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen ebenso zu finden wie im Bereich der Energieeffizienz oder in der Elektromobilität und dem nachhaltigen Bau.

Junge für Green Jobs begeistern 

Ein Schlüsselfaktor, der darüber entscheiden wird, ob Österreich die Klimaziele für 2030 und 2040 erreicht, besteht darin, junge Menschen und Umschulungswillige für diese Green Jobs zu begeistern. Was dabei helfen kann: Green Jobs nutzen nicht nur der Umwelt, sie sind, insbesondere im technischen Bereich, oft auch gut bezahlt, zukunftssicher und ermöglichen spannende Karrieren.

Es ist daher an der Zeit, Geschichten zu erzählen, die junge Köpfe für grüne Jobs begeistern. Junge Menschen sollen frühzeitig erfahren, welche aufregenden beruflichen Perspektiven sich in dem riesigen Feld der Energiewende anbieten. Insbesondere Frauen sollten ermutigt und gefördert werden, ihre Chancen in diesem Bereich zu nutzen. Denn in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen sind sie nach wie vor unterrepräsentiert.

Es liegt an Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen, gemeinsam die Chancen, die die Energiewende bietet, wahrzunehmen. Genau diesen Zweck verfolgt der 2023 gestartete österreichische Just-Transition-Aktionsplan. Der Aktionsplan enthält eine Reihe von Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und eine gerechte Transformation zu fördern.

Der Klima- und Energiefonds setzt im Rahmen dieses Aktionsplans die Kampagne „Klima Game-Changer“ um. Diese wirbt bei Jugendlichen für grüne Lehrberufe und spricht besonders Jugendliche im Alter von 13-15 Jahren an, die vor der Entscheidung stehen, welchen Lehrberuf sie ergreifen wollen. Bei der 360º Kommunikations- und Kampagnenplattform setzt der Klima- und Energiefonds auf eine Umsetzung in Optik bekannter Computerspiele, mit denen viele Jugendliche gut vertraut sind. Die Vielfältigkeit der Green Jobs wird dabei in Form von Charakteren vermittelt, so werden z.B. aus Dachdecker:innen „Eco Roof Master“ oder aus Umweltinformatiker:innen „Green Cloud Hacker“. Erreicht werden die Jugendlichen auf verschiedenen Kanälen, insbesondere in sozialen Medien.

Neue Ausbildungsprogramme 

Im Rahmen des Aktionsplans wird der Klima- und Energiefonds gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium sowie weiteren relevanten Institutionen entsprechende Bildungs- und Ausbildungsprogramme entwickeln, neue klimarelevante Inhalte in bestehende Bildungsangebote integrieren, neue Trainer:innen ausbilden und Ausbilder:innen in klimarelevanten Berufen stärken. Verbessert werden soll auch die Infrastruktur von Lern- und Bildungsorten, ebenso die Information von Jugendlichen, Multiplikator:innen und Schulen über klimarelevante Berufsbilder und Angebote.

Auch im Förderprogramm Klimaschulen des Klima- und Energiefonds wird ab dem aktuellen Jahr der Fokus verstärkt auf den Fachkräftemangel und Wege zu seiner Bewältigung gelegt. Die neue Ausschreibung des Klimaschulen-Programms für Schulen in Klima- und Energiemodellregionen (KEM) und Klimaanpassungsregionen (KLAR!) ist gerade offen. Sie finden sie unter folgendem Link.

Mehr Newsletter-Beiträge zum Thema entdecken

17.12.2024 – Newsletter-Beiträge – #05/024

Energie noch besser nutzen: Die EEG Göttweigblick zeigt vor, wie es geht.

17.12.2024 – Newsletter-Beiträge – #05/024

Von fossilen Heizsystemen zu klimafreundlichen Quartieren

17.12.2024 – Newsletter-Beiträge – #05/024

Energie- und Kosteneffizienz durch Gerätetausch